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569 260 Einwohner hat, von denen die meisten sich durch den
Handel ernähren. Hamburg ist die größte Handelsstadt ganz
Deutschlands. Schiffe aus allen möglichen Ländern sieht man
im Hamburger Hafen vor Anker liegen; auch die Hamburger
Flagge weht auf allen Meeren. Tausende von Schiffen laufen
jährlich in den Hafen ein und ebensoviele aus. Ein großer
Teil desselben ist Freihafengebiet.
Die Stadt hat fünf große Kirchen: die Petri-, die
Nikolai-, die Katharinen-, die Jakobi- und die Michaeliskirch f.
Der Stadtteil St. Georg (nordöstlich belegen) und die Vor-
stadt St. Pauli haben je eine Kirche für sich. Der Turm
der Nikolaikirche, der schönsten von allen, ist der höchste der
Erde, reichlich 144 in hoch, der Michaelisturm hat eine Höhe
von 131 m. Die erste Kirche, welche in Hamburg, und zwar
neben dem Dom, erbaut wurde, war die Petrikirche.
Im Jahre 1842 wütete in Hamburg vom 5.—8. Mai
eine furchtbare Feuersbrunst, welche drei Kirchen und gegen
sechzig Straßen zerstörte. Das Feuer begann in der Nähe
des Hopfenmarkts (des wichtigsten Marktplatzes), bei der
Nikolaikirche. An Stelle des ausgebrannten Stadtteils ist ein
ganz neuer, schönerer entstanden.
Die Stadt Hamburg bildet mit dem Landgebiet, das zu
ihr gehört, den hamburgischen Staat. In diesem hat nicht
ein Einzelner den Oberbefehl — dann wäre es eine Monarchie,
wie z. B. das Königreich Preußen —, sondern es haben mehrere
Personen die Gesetze zu geben und zu vollziehen — es ist eine
Republik. Diese Personen sind die Senatoren — sie bilden
zusammen den Senat — und die Bürgerschaft.
25.
Die Alster.
Hamburg wird von einem kleinen, aber zur Schönheit
der Stadt wesentlich beitragenden Flusse, der Alst er, durch-
strömt, welche in die Elbe fließt. Ihr Mündungsgebiet nennt
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
Die Römer.
125
longa war, wo jährlich dem Jupiter latiaris ein gemeinschaftliches
Opferfest (feriae latinae) gefeiert wurde (später Lei der Quelle der Fe-
rentina). Es war Bundesrecht, daß ein Latiner sich in jeder Gemeinde
Grundbesitz erwerben, ehrlichen Handel und Wandel treiben und eine
rechtsgiltige Ehe mit einer Latinerin eingehen konnte (jus commercii et
connubii), dagegen scheint jede einzelne Gemeinde sich das Recht auf
eigene Faust Krieg zu führen Vorbehalten zu haben. Die Verfassung
war eine aristokratische; es werden albanische Könige genannt, die spä-
ter durch einjährige Diktatoren ersetzt wurden, deren Gewalt derjenigen
der etruskischen Könige ungefähr gleichkommen mochte.
§ 353. Kernhaste Stämme waren besonders die sabellischen,
vor allen die Samniten, deren Eidgenossenschaft wie die aller itali-
schen Völker keine enge war. Sie galten als ausgezeichnete Hirten und
Viehzüchter, ebenso als vortreffliche Landbauer, die keinen Zoll brauch-
baren Bodens unbenutzt ließen und die Wälder des Gebirges durch
strenge Aufsicht schützten. Sie hatten wenige Städte in sehr festen La-
gen; ferner eine aristokratische Verfassung, die jedenfalls bei einem
Volke, das keine Leibeigenen und Sklaven hatte und keinen Luxus kannte,
nicht sehr drückend war.
Eigenthümlich war den Sabellern der ver sacrum, d. h. der ge-
weihte Frühling, nämlich das Gelübde, alles in dem Frühling Geborene
den Göttern zu opfern. Mit dem Vieh geschah dies wirklich, die Knaben
aber wurden als dem Mars geweihte Krieger erzogen und mit dem
20. Jahre über die Gränze gesandt, um sich eine eigene Heimath zu
gründen. Ein solcher angesiedelter sabellischer Schwarm bestand als
eigener Staat ohne irgend eine Verpflichtung gegen seine ursprüngliche
Heimath.
Äie Sage von der Erbauung der S'tadt Nom durch Nomulus.
§ 354. Fast genau in der Mitte der von streitbaren unabhängigen
Stämmen dicht bevölkerten Halbinsel, aus der Gränze der Etrusker,
Sabiner und Latiner, erhob sich die Stadt Rom, welche bestimmt war,
Italien zu einigen, die Welt zu beherrschen und zu civilisieren.
Der Sage nach wurde Rom von Romulus und Remus, den
Söhnen des Kriegsgottes Mars und der albanischen Königstochter
Rhea Silvia, erbaut, als ein Asyl für flüchtige und heimathlose
Leute; diese römische Bürgerschaft verstärkte Romulus dadurch, daß er
die Einwohner von drei besiegten latinischen Städtchen in Rom ansie-
delte, während eine starke Schaar Sabiner freiwillig einwanderte und
in das volle Bürgerrecht ausgenommen wurde, daher auch der Name
^Quirites" (vom sabinischen Cures) der gesummten römischen Bürger-
schaft beigelegt worden sein soll. .
§ 355. Dieses älteste Rom nahm von der Hügelgruppe, welche zu
beiden Seiten der Tiber drei Meilen weit oberhalb ihrer Mündung
liegen, drei auf dem linken Ufer ein: den Mons Palatinus, Capitolinus
und Quirinalis; die vier anderen: Coelius, Aventinus, Viminalis und Esqui-
lmus wurden noch in der Königszeit überbaut, auch der Janiculus auf
der rechten Seite mit der Stadt verbunden; erst in späterer Zeit aber der
Vaticanus und Pincius (der Janiculus erhebt sich 293', der Aventin
273', der Pincius 190 ' über den Wasserspiegel der Tiber). Die
Sabeller.
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126
Geschichte der alten Welt.
Niederungen der Stadt waren den Ueberschwemmungen des Flusses aus-
gesetzt, die Luft war überhaupt nicht besonders gesund, an gutem Qüell-
wasser fast Mangel; dagegen beherrschte Rom durch seine Lage das un-
tere Thal der schiffbaren Tiber und die Ebene zwischen den sabinischen
Bergen und dem Meere.
® 056. Romulus, erzählt die Sage weiter, theilte das ganze Volk
* un°' in die drei Tribuö der Ramnenses, Titienses und Luceres
ein und jede Tribus in zehn Curien; jede Tribus stellte 1000 Mann
zu Fuß und 100 zu Pferd (eine Centurie eeleres, später equites), so
daß das Heer unter Romulus aus 3300 Mann bestand, was für das
junge Rom eine Bevölkerung von wenigstens 20,000 Seelen ergibt.
Dieselbe zerfiel in zwei Klassen: Patricier und Plebejer. Die
Patricier (patres, patricii) oder die eigentliche Bürgerschaft theilte sich
in Geschlechter (Zentes), deren zehn eine curia bildeten; aus ihnen er-
wählte der König den aus 200 Mitgliedern bestehenden 86natu8, welchen
er bei allen wichtigen Angelegenheiten zu Rathe zog; der versammelten
Bürgergemeinde theilte der König den von dem Senate gebilligten Be-
schluß mit, den sie nicht besprechen, sondern nur anhören, billigen oder
mißbilligen konnte.
Der König. § 357. Der König vereinigte in seiner Person die Würde des
ersten Priesters, des Oberfeldherrn und Richters. Er trug einen Purpur-
mantel, elfenbeinernen Scepter mit Adler und goldenen Eichenkranz;
sein Amt war lebenslänglich, auch ernannte er selbst seinen Nachfolger,
und wenn er es unterließ, so wählte die Bürgergemeinde einen Zwi-
schenkönig (ivterrcx), der alsdann den eigentlichen König bezeichnete,
der sein Amt antrat, sobald ihm die Gemeinde gehuldigt hatte. Er
besaß ein großes Grundvermögen und bezog die Abgaben von den Nutz-
nießern der Gemeindeländereien und Gemeindeweiden, sowie die Zölle.
Direkte Besteuerung der Bürger fand, scheint es, nicht statt; dagegen
waren sie zu Frohnen für öffentliche Werke verpflichtet und mußten sich
eine Umlage (fributum) gefallen lassen, wenn die Einkünfte des Staa-
tes nicht zureichten. Hauptlast war, wie in Athen, der Kriegsdienst, da
der Bürger sich die Waffen und Lebensmittel selbst anschaffen mußte
und keinen Sold erhielt.
Klienten od. § 358. Neben der bürgerlichen Einwohnerschaft bestand eine nicht-
Plcbcjcr. bürgerliche, die sogenannten clientes (Hörige), welche patricischen
Familien erblich zugewandt waren und von denselben in allen Rechts-
angelegenheiten geschützt oder vertheidigt wurden (Patronat), wofür sie
denselben bestimmte Abgaben und Dienste zu leisten hatten. Die Ge-
sammtheit der Klienten wurde auch „plebs“, Plebejer, genannt; nach
einer andern Meinung aber waren die Plebejer ein eigener Stand, wel-
cher aus den freiwillig oder gezwungen in Rom angesiedelten Bürgern
anderer Städte entsprang, die an dem römischen Gemeindeland keinen
Antheil hatten, wie sie auch in der Bürgergemeinde nicht erscheinen durf-
ten, dagegen wohl zum Kriegsdienste verpflichtet waren.
§ 359. Die römische Sage läßt die ältesten Einrichtungen des
Romulus Staates alle von Romulus ausgehen und legt ihm eine übermenschliche
politische Weisheit bei; dem entsprechend stirbt er auch nicht wie ein
gewöhnlicher Mensch, sondern wird während eines Gewitters von Mars
in den Himmel entrückt und verlangt durch einen Römer, dem er er-
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Simaimiiksski
§ 17. Sage und Geschichte. — § 18. Die Vorzeit. 49
erst nach und nach wurde es bis zu den albanischen Bergen und
zur Küste erweitert. Hier, bei dem Hafen Ostia, waren Salz-
gruben angebracht, in denen man durch Verdunstung des See-
wassers Salz gewann. Gegen das Ende der Königszeit nahm die
Stadt bereits alle sieben Hügel ein, die eine gemeinsame Mauer
umschloß. Ihre Bewohner standen in Verkehr mit den kampa-
nischen Griechen und besonders auch mit den Etruskern; von
beiden lernten sie mancherlei. Von den Griechen nahmen sie die
Buchstaben an, die sie etwas abänderten, von den Etruskern die
Kunst, Abzugsgräben und Gewölbe zu bauen, die Festtracht, die
Fechterkämpfe und verschiedene gottesdienstliche Gebräuche. So
weist das Rom des 6. Jahrhunderts schon eine gewisse Kultur
aus. Das Kapitol zierte der Juppitertempel, am Markt (forum)
stand das Rathaus, Sumpfstrecken waren trocken gelegt, auf ihrem
Raum eine Rennbahn eingerichtet, unterirdische Abzugsgräben ent-
wässerten die Stadt. Mit dem stammverwandten Latium war ein
Bund abgeschlossen. Fast der einzige Nährzweig war die Land-
wirtschaft. Über den Staat gebot ein König, der sich in wichtigen
Fragen mit dem Rat der Ältesten (senatim) besprach. Das
Volk zerfiel in Freie, Knechte und Freigelassene. Jene sonderten
sich in die Geschlechter, den Adel (Patrizier) und den eigentlichen
Bürger- und Bauernstand (Plebejer).
Das Religionswesen. Sie verehrten als oberste Götter den
Himmelsgott Juppiter und die beiden Kriegsgötter Mars und
Quirinus. Später nahmen Juno und Minerva die Stelle
der beiden letzten ein. Hochgepriesen waren auch die altitalischen
Gottheiten Vesta, die Hüterin des Herdes, Janus, der Sonnen-
gott, der die Himmelsthür öffnet und schließt, und die Ernte-
gottheiten Ceres und Saturnus. Letzterem feierte man vom
17.—24. Dezember ein fröhliches Fest. Allmählich drang der
Dienst der griechischen Götter ein.
In Rom gab es mehrere Priesterschaften. Die Augurn hatten
den Willen der Götter zu erforschen, ehe ein wichtiges Staats-
geschäft begonnen ward, die Pontifices erteilten Rat, wenn
jemand in Religionsangelegenheiten eines solchen bedurfte, und die
Vestalinnen unterhielten das ewige, heilige Feuer im Tempel
der Herdgöttin.
Schenk, Lehrbuch. Iii. Altertum. A.
4
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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31
bot des Gebrauchs edler Metalle ; eisernes Stabgeld; Verbot der
Auswandrung, die als Desertion galt; strenge Fremdenpolizei
und Verbot der Niederlassung, von Ausländern.
Jeder Bürger war vom 20—60. Jahre kriegspstichtig. Die
militärische Kraft des Staates ruhte aus dem Fußvolke,
dessen Kern das Hopliteuheer, mit ehernem Panzer und Helm,
großem Schild, langem Speer, kurzem Schwert bewaffnet.
Sparta ein Kriegslagen, ein Volk in Waffen, ebenso gegen die
widerstrebenden Elemente im Inland (Heloten) wie gegen außen
gerüstet.
Vii. Das Ep goren amt wohl eine vorlycurgische Behörde
(Gemeindevorsteher), aber erst nach Lycurg im Interesse der
dorischen Bevölkerung gegen Könige und Geronten weiter aus-
gebildet bis zu einer Art Gegenregiernng gegen die Könige und
ihre Uebergriffe. Aufsichts- und Rügerecht der 5 jährlich wech-
selnden Ephoren gegen alle Magistrate und Bürger. Die Könige
konnten sie alle 9 Jahre unter Umständen suspendieren und vor
der Gerusia in Anklagestand versetzen.
B. Dir Messenischen Kriege.
Die lycurgischen Institutionen geben dem Staate neue Lebens-
kraft und die Fähigkeit, bald seine Macht auch zu erweitern. So
folgte der erst nach Lycurg eingetretenen völligen Unterwerfung
der laconischen Landschaft die Eroberung Messeniens.
Messenien das fruchtbarste, von dem Pamisus, dem
wasserreichsten Flusse des Peloponnes, durchströmte und gebildete
Land. In demselben zwei Ebenen, durch das nahe Zusammen-
treten der Gebirgslinien getrennt. In der Nähe der trennenden Eng-
schlucht liegt die Bergfeste Jthome; die natürliche Burg des Landes
ist das nördliche Hochland von I r a. Das heiße Klima, in dem schon
die Dattel reift, die üppige Fruchtbarkeit besonders der südlichen
Ebene übte auch ans die eingewanderten Dorier, die sich auf
friedlichem Wege in den Besitz des Landes gesetzt hatten, ihren
verweichlichenden Einfluß. Ihr Königssitz Stenyclarus, von
wo die Eroberung ausgegangen war. Allmähliche Verschmelzung
der dorischen Bevölkerung mit der alten; Sturz der Heraeliden-
herrschaft, Thronfolger aus Arcadien. Gegensatz zwischen Messenien
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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286
Deutschland.
Dazu kommt das mit Hamburg gemeinschaftliche Amt Bergcdorf =
1 Iü.3ä. Der Boden ist völlige Ebene, wovon § meist fruchtbares bebaue,
tes Land; nicht unbedeutend sind die Waldungen; ein Theil ist Moor,
ein noch größeren Theil nehmen die Gewässer weg, unter denen die Zvave,
welche 3zm. von der Hauptstadt in einem Busen der Ostsee geht, die
Sreckenitz, welche schon 1398 schiffbar gemacht und durch einen Kanal
(Delvenau) bei Lauenburg mit der Elbe verbunden ist, u. der Rayeburger
See, der durch die Wakcnitz mit der Trave verbunden ist, zu bemerken
sind. Reichsunmittelbar wurde die Stadt, in welche Heinrich der Löwe
1163 das Bisthum aus Aldenburg in Wagrien verlegte, 1226. Sie war
das Haupt der Hanse, die von etwa 1241 bis 1632 bestand. Die Zahl der
E. belauft sich auf mehr als 40,000, unter denen etwa 400 Katholiken und
400juden. Die Verfassung ist ziemlich aristokratisch. An Ner Spike des
Staats steht ein Rath (4 Bürgermeister, 20 Senatoren und 2 Syndici),
der sich durch eigene Wahl ergänzt, die vollziehende Macht allein besitzt,
die gesetzgebende aber mit der Bürgerschaft theilt. — Die Stadt Lübeck
an der Trave, 26,000 E. (im Xvll.iahrh. noch 46,000) E. Sie ist alt
und unansehlich, mit wenig ausgezeichneten Gebäuden. Bemerkenswert!)
aber sind: das Rathhaus mit dem hanseatischen Saal und Archiv, der Dom
mit vielen Denkmälern, die Marienkirche mit sehr sehenswürdigen Gegen,
standen, dem schönen Marmoraltare, der astronomischen Uhr, zwei Granit-
saulen, dem Todtentanze (Copie nach Holbein) und manchen Denkmälern;
das ehemalige Zeughaus, jetzt Wvllmagazin, die Börse. Oberappellations,
gericht der vier freien Städte. Gesellschaft zur Beförderung gemeinnützi,
ger Thätigkeit, welche seit ihrer Stiftung 1795 außer anderen nützlichen
Anstalten ein Schullehrcrfeminar, eine Navigationsschule, eine technische
Schule und Sparkasse gestiftet hat;. Gymnasium, Irrenanstalt, Bibliothek
(35,000bande). Der Handel ist noch immer bedeutend; jährlich kommen
etwa 900 Schiffe an; die Fabriken, welche Amidom, Karten, Seife,
Hüte, musikalische Instrumente, Taback, Leder, Knochenfchwarze u. a. lie,
fern, sind nicht erheblich; starker Gartenbau. Erstürmung der Stadt durch
die Franzosen 1806.— Im Gebiete der Stadt liegt Travemünde, 1100e.
Hafen Lübecks; Leuchtthurm, 110f. hoch, Seebad. — Über das Amt
Bergedorf vergl. Hamburg.
Iv. Bremen.
Größe — 5q.m. Nachbarstaaten: Hannover und Oldenburg. Ge,
Wasser: Weser, welche in O. die Lesum (vereinigte Wümme u. Hammes
in W. die Gchrum aufnimmt. Der Boden ist besonders am linken We,
serufer größtentheils sehr fruchtbare Marsch, daher starker Garten, und Ge-
müsebau, auch bedeutende Viehzucht; Waldung gar nicht. Zahl der E. —
49,ooo, theils Lutheraner, theils Reformirte. Die Reichsunmittelbarkeit
erst 1731 anerkannt. Die Verfassung ist ziemlich demokratisch; die gesetz,
gebende Macht übt der Bürgerconvenc, die vollziehende der Señar
(4 Bürgermeister, 24senatoren, 2syndici), der sich durch eigene Wahl
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Holbein Hammes
13g
Befolgung der Gesetze zu achten, und die Ucbertreter derselben zu strafen haben.
Liegt daö Recht, Gesetze zu geben, und Anordnungen zu machen, in den Han-
den eines Einzigen, so heißt ein solcher Staat eine Monarchie. Hat eine
Zahl der Angesehensten im Staate die höchste Gewalt, so heißt die Verfassung
eine Aristokratie. Hat das Volk selbst das Recht, sich durch seine erwählten
Stellvertreter zu regieren, so heißt die Staatsverfassung eine Republik. In
einigen Ländern hat zwar das Volk daö Recht, sich selber Gesetze zu geben,
aber sie haben nur dann Gültigkeit, wenn ein Einzelner, in dessen Händen die
größte Gewalt liegt, sie bestätigt. Solche Länder heißen eingeschränkte
Monarchie n.
Europa.
Europa ist der kleinste aller 5 Erdtheile, aber seine Bewohner sind die
gebildetsten und mächtigsten dcs Erdbodens. — Es gestört größtcntheils der
nördlichen gemäßigten Zone an; nur ein kleiner Theil von Norwegen, Schwe-
den und Rußland überragt den Polarkreis. — Zm Norden bilden daö nörd-
liche Eismeer und die Nordsee die Gränzen desselben, iin Westen gränzt cs an
den atlantischen Ocean, im Süden an das mittelländische, und im Westen an
das schwarze Meer und an Asien. — Ein Theil Europa's ist gebirgig, ein
anderer eben mtb niedrig. Die größten Gebirgszüge finden sich im Süden
desselben. Die bcincrkenswcrthcstcn derselben sind: die Alpen, welche die Schei-
dewand zwischen Deutschland und Italien bilden, und sich in einzelnen Zügen
tief in beide Länder erstrecken, und die Pyrenäen, die sich zwischen Spanien
und Frankreich bis zu einer Höhe von 10,000 Fuß erheben. Der höchste
Berg in Europa ist der Montblanc, der in Italien bis zu 15,000 Fuß
Höhe aufsteigt, und die Spitze der Alpen ausmacht. — An Gewässern ist
Europa reich, sowohl an Seen, als auch an Flüssen und Strömen. Die
wichtigsten unter den letzteren sind: diewolga, derdnieper, die Donau,
die Rhone, der Tajo, der Rhein, die Elbe und die Weichsel. Die
drei erstere» ergießen sich in das schwarze-, die Rhone in daö mittelländische
Meer, der Tajo in den atlantischen Ocean, der Rhein und die Elbe in die
Nordsee, und die Weichsel in die Ostsee. — Die bedeutendsten Meere sind:
die Nordsee, die Ostsee mit dem Kochnischen und finnischen Meerbusen,
und das mittelländische.meer, zu welchem auch das adriatische und
das schwarze Meer gehören.
Der Boden Europa's ist größtentheils fruchtbar, und die Witterung gesund.
Zm Süden wachsen die herrlichsten Fruchte, selbst die Dattelpalme und dgö
Zuckerrohr kommen daselbst fort. Ganz Europa aber hat einen Ueberfluß an
Getraide und Obst, Reis, Wein und Flachs. Daö Pferd, das Rind, das
Schaf und der Esel, sind überall verbreitet. Zn den nördlichen Gegenden
findet sich auch daö Rennthier.
Die Einwohnerzahl beläuft sich etwa ans 220 Millionen. Die meisten unter
diesen sind Christen, doch wohnen in Europa auch Juden und Mahomc-
daner, und im äußersten Norden selbst Heiden.
Zn Europa bestehen jetzt 79 selbstständige Staaten. Die meisten derselben
haben eine monarchische Verfassung; die Schweiz mit ihren 22 für sich be-
stehenden Theilen, und einige andere werden republi ca irisch regiert.
I. Deutschland.
Deutschland liegt fast in der Mitte Europa's, und gränz» gegen Norden
an Dänemark, die Ost- und Nordsee; gegen Westen an die Niederlande und
Frankreich; gegen Süden an die Schweiz, Italien und das adriatische Meer;
gegen Osten an Ungarn, Gallizien, Polen und Preußen. — Es umfaßt einen
Flächenraum von 11,500 Ouadratmcileu, und hat über 07 Mill. Einwohner.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Norwegen Asien Deutschland Italien Spanien Frankreich Europa Italien Europa Donau Rhein Rhein Nordsee Ostsee Nordsee Europa Europa Europa Deutschland Deutschland Niederlande Frankreich Italien Ungarn Gallizien Polen
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Extrahierte Personennamen: Bassus Nerva Bassus Cuss Porphyrio Meyer Cäsar August Cues Pons_Campanns Anton Cäsar Walser Pontia Inseln_Palmerola
Extrahierte Ortsnamen: Eireeji Amasenus Siuuessa Savo Horatius_Coeles Rhein Ponza Ponza
— 148 —
die Patrizier in den Kurien und Geschlechtern aufs engste zusammengehalten wurden, und in diese ihnen versagte Gemeinschaft einzutreten, war ihnen dadurch unmöglich gemacht, daß ihnen rechtsgiltige Ehen mit den Patriziern zu schließen nicht erlaubt war. So bildete sich in diesen Neubürgern, die man Plebejer nannte, ein zweiter, den Patriziern nicht gleichberechtigter Stand im römischen Staate, — ein Gegensatz, der zu vielen erbitterten Kämpfen im Innern den Anlaß gegeben hat, bis der völlige Ausgleich zwischen den beiden Ständen von den Plebejern erstritten wurde.
Seit Ancus Marcius schon hob sich die Bedeutung der Stadt, deren Stärke noch immer auf der bäuerlichen Bevölkerung ruhte, und die Ausbreitung ihrer Macht über das Nächstliegende Gebiet schritt mehr und mehr vorwärts. Derselbe König hatte die Userstrecke bis zur Tibermündung für Rom gewonnen und hier die Hafenstadt Ostia angelegt, aus dem rechten Flußufer Rom gegenüber die beherrschende Anhöhe des Janiculum befestigt und mit der Stadt durch die P f a h l b r ü ck e verbunden. Einen weit glänzenderen Aufschwung im Innern wie nach außen nahm die Stadt unter den drei letzten Königen: Tarquinius Priscus, Servius Tullius und Tarquinius Superbus. Alle drei, der sagenhaften Überlieferung nach fremden Ursprungs (Etrusker oder wahrscheinlicher Latiner), erlangten das Königtum ohne gesetzliche Wahl und endeten auf gewaltsame Weise. Nordostwärts unterwarf Tarquinius Priscus das Gebiet bis zum Anio hin, und immer neue Übersiedlungen von Bewohnern aus den Nachbarstädten nach Rom folgten. Unter demselben Könige wurde eine Reihe von Pracht- und Nützlichkeitsbauten, die nachher der zweite Tarquinius vollendete, unternommen. Zu jenen gehörte der Tempel des Jupiter Kapitolinus, ein Bauwerk etruskischen Stiles, zu diesen die unterirdischen Abzugskanäle oder Kloaken, eine Anlage, bei der die Überwölbung zur Anwendung kam, und die uoch heute erhalten ist. Sie diente teils der Entwässerung der versumpften Thäler zwischen Kapitolin und Palatin und zwischen diesen: und dem Aventin, teils der Abführung der Unratstoffe; die einzelnen Kanäle liefen in einen Hauptkanal, cloaca maxima, der in den Fluß ausmündete, zusammen. Die Wohnungen der Bevölkerung blieben indessen noch lange
Zeit höchst einfache.
Die Stadt, die sich inzwischen rings um das Forum über die Anhöhen und deren Abhänge ausgedehnt hatte, wurde durch Servius Tullius mit einer Ringmauer, aus einer Strecke im Osten jedoch nur mit einem Walle, umschlossen. Die neue Einteilung der Stadt in 4 tribus oder Quartiere und der städtischen Feldmark in 26, zusammen also 30 tribus, sollte die Grundlage für die Eintreibung der Steuer (tributum) und für
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7. Neugestaltung des Senats und der höheren Ämter.
Nach dem Triumphe und den damit verbundenen Spielen und Speisungen des Volkes wandte sich Cäsar der Riesenarbeit zu, die er jetzt noch im Innern des Staates zu bewältigen hatte. Die Zahl der Senatoren erhöhte er auf 900 und nahm als solche Soldaten, Fremde und Söhne von Freigelassenen auf. Aber die so vergrößerte Ratsversammlung wurde nicht einmal immer um Rat gefragt. Statt ihrer berief Cäsar gewöhnlich einen engeren Kreis von Vertrauten, und was diese unter sich abgemacht und beschlossen halten, war der Zustimmung des voll zähligen Senats gewiß.
Diese Neuerung wurde mit dem größten Widerwillen aufgenommen, denn seit alter Zeit hatte die altrömische Bürgerschaft mit kleinlicher Eifersucht und Engherzigkeit ihre ausschließlichen Vorrechte verteidigt und sich gegen Fremde abgeschlossen.
Infolge der Vermehrung der Provinzen erhöhte er die Zahl der Prätoren, Quästoren und Ädilen, von denen die Hälfte das Volk wählen durfte, natürlich nicht ohne sein Einverständnis.
8. Cäsars weitere Pläne. Cäsar hatte große Pläne. Er gedachte ein bürgerliches Gesetz an Stelle des Zwölftafelgesetzes und der unendlichen Einzelgesetze abfassen zu lassen, die Pon tinischen Sümpfe sollten entwässert, das Strombett des Tiber bei Rom verlegt, in Ostia ein Kunsthafen angelegt, die Landenge von Korinth durchstochen werden: der gelehrte Varro, der in Spanien und anderswo gegen Cäsar gefochten hatte, erhielt den Auftrag, Bücher zur Begründung einer Staatsbibliothek anzu kaufen; der Diktator selbst aber wollte mit gewaltiger Heeresmacht nach dem Orient ziehen, um die Parther zu züchtigen, und sein angenommener Sohn und Erbe Octavian sollte ihn als Reiteroberst begleiten.
9. Cäsars Tod. Da erlag er einer Verschwörung. Denn der gewaltige Mann hatte viele Feinde. Zu ihnen gehörten alle diejenigen, die darüber enttäuscht waren, daß er nicht für sie allein, sondern für den ganzen Staat sorgte; wieder andere, zu denen sein vertrautester Freund Brutus und dessen Schwager Cassius gehörten, sahen in ihm den Tyrannen, der die Freiheit der römischen Republik vernichte. Beide Gruppen taten sich
44. zusammen, und als Cäsar am 15. März 44 trotz mehrfacher Warnungen und trotz der bösen Träume seiner Gemahlin sich in den Senat begeben hatte, wurde er von den Verschworenen überfallen. „Auch du, Brutus!" rief er, als auch dieser den Dolch aus ihn zückte, verhüllte sein Haupt und sank, von dreiundzwanzig Stichen durchbohrt, an der Bildsäule des Pom-pejus nieder.
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